Corona-Zwangspause ab 3. November 2020: Die österreichische Regierung hat einen zweiten Lockdown aufgrund stark steigender Infektionszahlen angekündigt. Ab kommenden Dienstag gilt in der Alpenrepublik nicht nur eine nächtliche Ausgangssperre, sondern es werden auch Restaurants, Hotels und Freizeiteinrichtungen geschlossen. Dazu gehören auch die Seilbahnen und Skilifte, die bis Ende November nur noch von Profisportlern benützt werden dürfen. Handel, Industrie und Schulen bleiben geöffnet.
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7-Tage-Inzidenz steigt auf über 300
Die Ankündigung von Bundeskanzler Sebastian Kurz kam am Samstagabend des 31. Oktobers wenig überraschend. Bereits seit Wochen steigen die Infektionszahlen unter den knapp 9 Millionen Einwohnern rapide an. Über 5300 Neuinfektionen innerhalb eines Tages wurden allein am Samstag gemeldet. Die 7-Tage-Inzidenz ist auf 301 Fälle pro 100.000 Einwohner gestiegen. Die Kapazitäten in den Krankenhäusern werden immer knapper. Nachbar Deutschland hatte Österreich längst zum Risikogebiet erklärt und Reisewarnungen ausgesprochen. Einziger Ausweg: Ein Lockdown in abgespeckter Form, wie er in dieser Woche bereits von Italien, Frankreich und auch Deutschland umgesetzt worden ist (wir berichteten).
Tourismus wird für einen Monat ausgesetzt
Die neuen Maßnahmen schränken vor allem den Privatbereich und das Freizeitvergnügen der Österreicher ein, denn Schulen, Industrie und Handel bleiben geöffnet. Treffen dürfen sich tagsüber aber nur noch maximal sechs Personen aus zwei Haushalten. Nachts gilt zwischen 20 und 6 Uhr sogar eine Ausgangssperre. Restaurants und Bars schließen, aber auch Museen und Zoos sowie Fitnessstudios und Sporthallen bleiben ab Dienstag zu.
Der Tourismus wird für einen Monat komplett ausgesetzt. Das heißt, ab 3. November müssen alle Hotels und Skigebiete geschlossen bleiben. Lediglich für berufliche Zwecke, wie den Profisport, dürfen sie noch öffnen. Ein herber Schlag für den Tourismus, der bereits während der ersten Corona-Welle im Frühjahr für über zehn Wochen komplett heruntergefahren worden war (Rückblick).
Damit es im November keine erneute Pleitewelle und massenweise Kündigungen gibt, hat die Regierung ein großes Hilfspaket geschnürt. So werden 80 Prozent der Umsatzeinbußen – im Vergleich zum November 2019 – staatlich abgedeckt. Kündigungen sollen unbedingt vermieden werden.
Gletscherskigebiete ab Dienstag zu
Von der Schließung betroffen sind alle acht geöffneten Gletscherskigebiete (Hintertux, Stubai, Sölden, Pitztal, Mölltal, Kaunertal, Kitzsteinhorn und Dachstein) sowie die geöffnete Piste in Kitzbühel. Sie alle haben dank des vielen Neuschnees der letzten Wochen so gute Bedingungen wie selten im Herbst. Darüber können sich nun ausschließlich die Profi-Trainingsgruppen und Kader aus dem In- und Ausland freuen.
Im Laufe des Novembers wären dann stetig weitere hochgelegene Skigebiete in die neue Saison gestartet, darunter Obertauern, Gurgl und Silvretta Montafon. Sie alle müssen ihren Saisonstart nun auf Dezember verschieben und hoffen, dass bis dahin die Fallzahlen so weit nach unten gegangen sind, dass ein Skibetrieb möglich ist und auch wichtige Gastländer wie Deutschland ihre Reisewarnungen zurücknehmen. Entsprechende Schutzkonzepte mit Maskenpflicht, Leitsystemen in Warteschlangen sowie Desinfektionsmaßnahmen wurden überall bereits umfangreich ausgearbeitet.
Weltcupevents dürfen stattfinden
Teil des zweiten Lockdowns ist auch die Absage aller Veranstaltungen im ganzen Land. Ausgenommen ist davon lediglich der Profisport, wie die Fußball-Bundesliga. Auch die geplanten Weltcupveranstaltungen im Wintersportbereich dürfen stattfinden, allerdings ohne Zuschauer. Bereits am 13./14. November sind die Technikspezialisten des alpinen Ski-Weltcups für zwei Parallelrennen in Lech-Zürs zu Gast.
Schweiz und Südtirol weiterhin geöffnet
Während in Deutschland und Frankreich der Skibetrieb im November ebenfalls im Rahmen eines Lockdowns ausgesetzt wird, ist in Italien nur ein Teil davon betroffen. Denn Südtirol hat für sich einige Ausnahmen von der Regierungsverordnung gemacht und lässt den Skibetrieb vorerst mit strengeren Schutzkonzepten weiterlaufen. So dürfen in Sulden und am Schnalstaler Gletscher auch weiterhin Freizeitsportler die Pisten erobern, während im Rest Italiens alle Seilbahnen still stehen.
>> Update: Jetzt müssen auch die Skigebiete in Südtirol schließen
Immer mehr hochgelegene Skigebiete öffnen aktuell in der Schweiz ihre Pisten. Eine komplette Schließung ist bisher kein Thema in den einzelnen Kantonen. Zuletzt wurde aber die Maskenpflicht noch einmal verschärft. Außerdem reduzieren viele Skigebiete ihre Liftkapazitäten und arbeiten mit Leitsystemen und Reservierungen.
>> Übersicht: Skigebiete geöffnet oder geschlossen? So sieht es in den Ländern aus
Gerd, bevor Sie schreiben, sollten sie an ihrer Rechtschreibung und ihrem Satzbau üben. Oder haben Sie zu viel am Hang gekratzt