Gleich in zwei Tiroler Skigebieten mussten am Dienstag, 28.1., Skifahrer aus Liften evakuiert werden. Derzeit zieht ein Sturmtief über die Alpen und hat neben viel Neuschnee (bis zu 100cm!) auch heftige Windböen im Gepäck. Am Hahnenkamm bei Höfen fiel deshalb mittags ein Baum auf das Seil einer Gondelbahn. 30 Skifahrer saßen fest, darunter auch mehrere Kinder. Zu einem weiteren Liftstopp mit Evakuierung kam es am Nachmittag im Skigebiet Hochzillertal bei Kaltenbach.
Höfen: Umgestürzter Baum stoppt Gondeln
Es war in der Mittagszeit als ein Baum im Skigebiet am Hahnenkamm (Bezirk Reutte) unweit der Talstation auf das Tragseil der 8er Gondelbahn stürzte. Die Kabinen kamen daraufhin sofort zum Stillstand. 30 Wintersportler saßen bei heftigem Schneefall fest, darunter laut ORF Tirol auch mehrere Schüler aus der Region, die aktuell ihre Skiwoche im Skigebiet verbringen. Wenig später waren Bergretter und Feuerwehr vor Ort und seilten zusammen mit den Seilbahnmitarbeitern die Skifahrer einzeln ab. Mit Pistenraupen wurden sie dann ins Tal gebracht. Gegen 16 Uhr war der Einsatz beendet. Gefahr für die Skifahrer bestand keine. Da das Wetter auch am Mittwoch stürmisch wird, bleibt das Skigebiet am Mittwoch geschlossen.
Es ist bereits das zweite Mal innerhalb kurzer Zeit, dass das Skigebiet am Hahnenkamm Schlagzeilen macht. Erst vor zwei Wochen gipfelte der Streit über einen neuen Dienstbarkeitsvertrag zwischen Bergbahnen und Gemeinde Höfen in eine mehrtägige Schließung. Alle 30 Mitarbeiter wurden damals entlassen. Die Aufregung in der Region war groß. Nach einigen Tagen einigten sich aber beide Parteien und das Skigebiet nahm den Betrieb mit allen Mitarbeitern wieder auf (mehr lesen).
Hochzillertal: Zwei Sessellifte betroffen
Heftige Windböen mit bis zu 160 km/h sorgten auch im Skigebiet Hochzillertal am Dienstagnachmittag für einen Liftstopp. Gegen 14.15 Uhr wurde bei zwei Liften der Betrieb aus Sicherheitsgründen gestoppt. Während die Sonnenjet Sesselbahn mit 35 Skifahrern eine halbe Stunde später doch noch geleert werden konnte, saßen in einer weiteren Sesselbahn laut Polizei elf Personen fest. Letzterer war der "Neuhüttenlift", bei dem aufgrund des Windes ein leerer Sessel im Einfahrtsbereich gegen die Abfahrtsrampe geschleudert wurde und sich dabei verkeilte. Trotz sofortigem Reagieren des Liftangestellten konnte die Bahn nicht weiter in Betrieb genommen werden. Vier Skifahrer nahe des Ausstiegs konnte noch von Liftmitarbeitern gerettet werden. Sieben weitere wurde von der Bergrettung aus dem Lift abgeseilt. Verletzt wurde lediglich eine Person am Daumen. Mehrere Kuppeln der Sesselbahn wurden durch den Sturm beschädigt. Aufgrund der Beschädigungen ist die Anlage derzeit außer Betrieb.
Wie stark der Wind war, zeigt dieses Video, das vom Vorfall im Hochzillertal im Netz aufgetaucht ist:
Zillertal Arena: Skigebiet wegen schlechter Sicht geräumt
Die Schlechtwetterfront hat am Dienstag in vielen Skigebieten zu Problemen geführt. In der Zillertal Arena sorgten Nebelbänke am Nachmittag für eine derart schlechte Sicht, dass sich die Verantwortlichen für eine Räumung des Skigebiets entschlossen. Zu der Zeit waren noch rund 2000 Wintersportler dort unterwegs. Mitarbeiter der Bergbahnen sowie der Bergrettung fuhren alle Lifte und Hütten ab und begleiteten die Skifahrer ins Tal. Nach 1,5 Stunden war das Skigebiet leer.
Bis zu 100cm Neuschnee möglich
Die Sturmfront bringt in den Alpen am Dienstag und Mittwoch jede Menge Neuschnee. In den französischen und Schweizer Alpen sind bis zu 100 Zentimeter innerhalb von 48 Stunden möglich. Aber auch in Österreich können in Vorarlberg und Tirol bis zu 70 Zentimeter fallen. Die Brennerautobahn war bereits am Nachmittag tief verschneit und Lkws kamen ohne Schneeketten nicht mehr vorwärts.
Wegen der starken Windböen von teils über 100 km/h haben viele Skigebiete bereits am Dienstag aus Sicherheitsgründen einzelne Lifte nicht geöffnet oder beendeten früher den Skibetrieb. Ein ähnliches Bild wird sich wohl am Mittwoch zeigen. Wer auf die Piste will, sollte unbedingt vorab die Internetseite des jeweiligen Skigebiets checken.
Neuschnee in den nächsten 48h:
Val d'Isère - Tignes | 110 cm |
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La Plagne | 102 cm |
Engelberg | 86 cm |
Saas-Fee | 80 cm |
Zermatt | 75 cm |
St. Anton | 73 cm |
Ischgl | 69 cm |
Les 3 Vallées | 67 cm |
Andermatt-Sedrun | 63 cm |
Kappl | 61 cm |
Laax | 59 cm |
Pitztaler Gletscher | 54 cm |
Sölden | 53 cm |
Kaunertaler Gletscher | 52 cm |
Stubaier Gletscher | 52 cm |
Silvretta Montafon | 46 cm |
Serfaus Fiss Ladis | 44 cm |
Nauders | 42 cm |
Zugspitze | 42 cm |
Oberstdorf Nebelhorn | 41 cm |
(Prognose für 28. und 29. Januar 2020)
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