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Der große Skipass-Preisvergleich 2016/2017 mit über 280 Skigebieten

Europa erhöht kaum, Nordamerika umso mehr: Pünktlich zum Start der neuen Wintersaison 2016/17 haben wir wieder die Entwicklung der Skipasspreise unter die Lupe genommen und waren selbst überrascht über das deutliche Gefälle auf beiden Seiten des Atlantiks.

Als Vergleichsbasis dienen die Tagespreise für Erwachsene in der Hauptsaison aus über 280 Skigebieten in acht Ländern. Die deutlichen Erhöhungen in den USA und Kanada sind es auch, die allgemein für eine deutliche Steigerung des Durchschnittspreises um 3,06 Prozent (Vorjahr: 2,61 Prozent) sorgen.

Keine Erhöhung in über 50 Skigebieten

Freuen dürfen sich alle, die in Mitteleuropa ihren Skiurlaub geplant haben. Hier gibt es allein über 50 Skigebiete, die an ihren Preisen gar nichts verändern. Mehr als die Hälfte davon liegen in der Schweiz, wie Adelboden, Saas Fee oder Gstaadt. Aber auch in Deutschland bleibt in zehn Skigebieten alles beim Alten. Beispiele dafür sind Oberwiesenthal, Mitterdorf, Hochfelln oder Sudelfeld. Dort, wo die europäischen Betreiber aus finanziellen Gründen ihre Preise erhöhen müssen, fällt die Steigerung im Vergleich zu den Vorjahren sehr moderat aus und liegt im Schnitt bei 1,04 Euro. 

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Viele Betreiber in Österreich wollen genau 1 Euro mehr

Knapp 60 Skigebiete in Österreich erhöhen ihren Tagespreis für Erwachsene genau um 1 Euro. Darunter auch das Großglockner Resort Kals Matrei.
Knapp 60 Skigebiete in Österreich erhöhen ihren Tagespreis für Erwachsene genau um 1 Euro. Darunter auch das Großglockner Resort Kals Matrei. © Schultz-Ski.at

Zurückhaltend bei der Erhöhung sind dieses Mal viele Skigebiete in Frankreich. In Isola 2000, Superdevoluy oder auch Les Sybelles wird der Tageskipass lediglich um 50 Cent teurer. Um genau 1 Euro erhöhen knapp 60 Betreiber in Österreich ihre Preise, darunter die Tiroler Zugspitz Arena, die Top-Skiregion Katschberg oder das Grossglockner Resort Kals Matrei

Rund 80 Skigebiete in Europa drehen hingegen ordentlich an der Preisschraube und erhöhen den Tagesskipass um zwei Euro oder sogar mehr. Deutlich angezogen haben beispielsweise die Tagestarife für Erwachsene in den italienischen Skigebieten, die noch im Vorjahr mit der Schweiz die geringste Preissteigerung verbucht haben. Mehr zahlen müssen die Wintersportler heuer unter anderem im Verbund Via Lattea, in Cortina d’Ampezzo oder in La Thuile La Rosiere.

Im Schnitt fast 6 Dollar plus in Nordamerika

Der Thunder Bound Express im kalifornischen Mammoth Mountain.
Der Thunder Bound Express im kalifornischen Mammoth Mountain. © TouriSpo

Auf dem Treppchen der Spitzenerhöher stehen in dieser Saison mit Mt. Rose Ski Tahoe (+15,9 Prozent), Deer Valley (+11,7 Prozent) und Mammoth Mountain (+10,7 Prozent) gleich drei Skigebiete aus den USA. Damit ergibt sich ein neuer Spitzenwert zu dem seit Jahren anhaltenden Trend der Preissteigerung in Nordamerika. Im Schnitt fast 6 Dollar mehr muss dort ein Erwachsener für einen Tag hinlegen. Der Durchschnittspreis steigt damit auf 89 Dollar (ca. 84 Euro) in den USA und 92 Dollar (ca. 65 Euro) in Kanada. Stolze Summen für den Champagne Powder, der Skifahren in Nordamerika so einzigartig macht. 

Schweiz siegt im Länderkampf um die niedrigste Erhöhungsrate

Nirgendwo sind die Skipasspreise so stabil wie in der Schweiz.
Nirgendwo sind die Skipasspreise so stabil wie in der Schweiz. @ SKIDATA

Zum vierten Mal in Folge schneiden die Skigebiete aus der Schweiz im Länderkampf um die niedrigste Erhöhungsrate am besten ab. Nirgendwo ist der Kartenpreis seit Jahren so stabil wie dort. Viele erhöhen gar nicht und die wenigen, die es tun, halten sich zurück. Auch zur neuen Saison 2016/17 wird der Preis um lediglich 1,13 Prozent bzw. 0,69 CHF angehoben. Trotzdem bleibt dort Skifahren - insbesondere nach der Loslösung des Schweizer Franken vom Euro - ein kostspieliges Vergnügen. Die Tageskartenpreise schwanken in den Regionen zwischen 53 CHF (ca. 49 Euro) in der Ostschweiz und am Vierwaldstättersee bis auf über 60 CHF (ca. 56 Euro) im Berner Oberland, im Wallis und in Graubünden.  

Günstig Skifahren für meist unter 30 Euro kann man in den teils deutlich kleineren Skigebieten in Tschechien, die wir heuer erstmals in unser Ranking aufgenommen haben. Dort liegt die Steigerung des Tagespreises zur neuen Saison auch nur bei 1,18 Prozent bzw. 10 Tschechischen Kronen (ca. 37 Cent). Dies kommt nicht von ungefähr: Ein Großteil der Betreiber haben ihre Preise gar nicht erhöht und nur einige wenige, wie in Spindlermühle (+ 40 Kronen), verlangen in der neuen Saison etwas mehr. 

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Alles beim Alten in Oberbayern und im Bayerischen Wald

Alles beim Alten bleibt beim Tagespreis für Erwachsene am Sudelfeld in Oberbayern.
Alles beim Alten bleibt beim Tagespreis für Erwachsene am Sudelfeld in Oberbayern. © Skiparadies Sudelfeld / Fotograf: Eugen Gebhardt

Platz drei geht heuer mit einer Steigerungsrate von 2,1 Prozent nach Deutschland, das im vergangenen Jahr mit über 4 Prozent neben Kanada noch zu den Spitzenerhöhern gehörte. Wegen der schlechten Saison 2015/16 mit teils deutlich zu warmen Termperaturen hatten viele damit gerechnet, dass vor allem in der Bundesrepublik die Preise im neuen Winter deutlich steigen würden. Aber das ist nicht der Fall, wie die durchschnittliche Erhöhung von 74 Cent zeigt.

Nahezu alle Betreiber im Bayerischen Wald und im südlichen Oberbayern lassen alles wie gehabt. Und auch in Balderschwang, Oberstaufen und Bolsterlang im Allgäu sowie am Feldberg im Schwarzwald oder in Willingen im Sauerland müssen die Wintersportler mit 1 Euro mehr nur geringfügig tiefer in den Geldbeutel greifen. Im Schnitt zahlt ein Erwachsener in der kommenden Saison in den deutschen Skigebieten 34 Euro.

Das ist noch deutlich günstiger als in Frankreich mit 38 Euro. Allerdings werden den Wintersportlern dort auch deutlich mehr Pistenkilometer als in Deutschland geboten. In unserem Ranking landet die Grande Nation mit einer Erhöhungsrate von 2,4 Prozent bzw. 92 Cent beim Tages-Skipass auf dem vierten Rang. 

Kitzbühel wird zum teuersten Skigebiet der Alpenrepublik

45 Euro muss ein Erwachsener im Schnitt in Österreich für eine Tageskarte ausgeben. Wie sich dies auf die Bundesländer verteilt, ist in der Grafik zu sehen.
45 Euro muss ein Erwachsener im Schnitt in Österreich für eine Tageskarte ausgeben. Wie sich dies auf die Bundesländer verteilt, ist in der Grafik zu sehen.

Deutlich geringer als noch im Vorjahr fällt die Erhöhung in den Skigebieten in Österreich aus. Sie liegt "nur" noch bei 2,72 Prozent bzw. 1,14 Euro. Zur Saison 2015/16 hatten viele Betreiber aufgrund von kostspieligen Investitionen und neuen Skigebietsverbünden ihre Preise angepasst, heuer verhalten sie sich zurückhaltender. Zwar gibt es auch in der Alpenrepublik in der Saison 2016/17 nur ganz wenige Skigebiete, die ihren Preis gar nicht erhöhen. Ausreißer wie die Hochalmlifte Christlum mit 4 Euro plus oder am Sonnenkopf am Arlberg mit 3 Euro mehr sind aber selten. 

Wirft man einen Blick auf die einzelnen Bundesländer, dann ist Skifahren im Salzburger Land auch in der kommenden Saison am teuersten. 45 Euro muss ein Erwachsener im Schnitt für eine Tageskarte ausgeben. Nur unwesentlich weniger ist es in Tirol, wo mit Kitzbühel das teuerste Skigebiet in Österreich liegt. Durch eine Preissteigerung von 2 Euro sind dort nun 53 Euro für den Tagespass zu zahlen.

In den letzten Jahren deutlich angezogen haben die Betreiber in Vorarlberg: Auch sie sind mittlerweile bei einem Durchschnittspreis von 43 Euro angekommen. Deutlich weniger zahlen Wintersportler da schon in Kärnten (41 Euro), der Steiermark (40 Euro) oder Oberösterreich (39 Euro). 

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43 Euro im Schnitt für Tagesskipass in Italien

Drei Euro mehr kosten die Tageskarten für Erwachsene im Skigebiet am Kronplatz.
Drei Euro mehr kosten die Tageskarten für Erwachsene im Skigebiet am Kronplatz. © Harald Wisthaler

Für eine Überraschung sorgen die Betreiber in Italien: Nachdem sie im Vorjahr so gut wie gar nichts an den Tages-Skipässen verändert haben, steigen die Preise heuer im Schnitt um 1,37 Euro bzw. 3,2 Prozent. Im Schnitt 43 Euro muss ein Erwachsener für das Wintersportvergnügen in "Bella Italia" hinlegen. An den deutlichen Preissteigerungen zur Saison 2016/17 haben sich durchwegs alle Regionen beteiligt. Während es in den Skigebieten in der Lombardei aber nur rund 80 Cent sind, die im Schnitt zu zahlen sind, steigen die Preise in Südtirol, Trentino und Venetien zum Teil um 1,50 Euro und mehr. 

Die saftige Erhöhung kommt in den meisten Skigebieten in Italien aber nicht von ungefähr. So wird beispielsweise in den 3 Zinnen Dolomiten, auf der Seiser Alm und auch in Fiemme-Obereggen kräftig in neue Lifte und Pisten investiert. Das gilt auch für den Kronplatz in Südtirol, der mit einer Erhöhung um 3 auf 54 Euro weiterhin das teuerste Skigebiet in Italien ist.  

Skiverbünde punkten mit vielen Pistenkilometern

Setzt man den Skipasspreis in Relation zur Anzahl der Pistenkilometer, so ergibt sich für diese Saison in Europa ein Durchschnittspreis von 92 Cent pro Kilometer. Am meisten für ihr Geld bekommen Wintersportler nach wie vor im Riesenskiverbund Portes du Soleil mit einem Kilometerpreis von 9 Cent. Genau so viel zahlen Erwachsene im italienischen Verbund Via Lattea. Dahinter folgen die französischen Skigebiete Les Trois Valleès (10 Cent) und Les Sybelles (14 Cent). Jeweils 17 Cent pro Pistenkilometer sind es in Österreich in der SkiWelt Wilder Kaiser-Brixental sowie im jüngst erweiterten Gebiet von Ski Arlberg. Aber Achtung: Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist in großen Verbünden natürlich deutlich besser als in kleineren Skigebieten. Allerdings sollte jeder abwägen, ob die schiere Anzahl von mehreren Hundert Pistenkilometern auch genutzt werden kann.

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Die Erhöhungsraten zur Saison 2016/17 auf einen Blick

 Erhöhung
in Prozent
Erhöhung
in Euro
Durchschnittspreis
für 1 Tageskarte 
Preis pro
Pistenkilometer
Schweiz1,13 %
(Vorjahr: 0,72)
0,69 CHF
(ca. 0,64 Euro)
58 CHF
(ca. 54 Euro)
0,91 CHF
(ca. 0,84 Euro)
Tschechien1,18%
(neu im Ranking)
10 CZK
(ca. 0,37 Euro)
732 CZK
(ca. 27 Euro)
41,67 CZK
(ca. 1,54 Euro)
Deutschland2,10 %
(Vorjahr: 4,08)
0,74 Euro34  Euro1,97 Euro
Frankreich2,42 %
(Vorjahr: 2,09)
0,92 Euro38 Euro0,52 Euro
Österreich2,72 %
(Vorjahr: 3,26)
1,14 Euro43 Euro0,96 Euro
Italien3,22 %
(Vorjahr: 1,41)
1,37 Euro43 Euro0,73 Euro
Kanada6,04%
(Vorjahr: 4,94)
5,43 CAD
(ca. 3,81 Euro)
92 CAD
(ca. 65 Euro)
1,10 CAD
(ca. 0,77 Euro)
USA6,81%
(Vorjahr: 3,73)
5,91 USD
(ca. 5,59 Euro)
89 USD
(ca. 84 Euro)
1,22 USD
(ca. 1,16 Euro)

Stand Wechselkurs: 23. November 2016

Als Redakteurin bei Skigebiete-Test habe ich mein Hobby zum Beruf gemacht: Seit 2016 bin ich leitend für den Content auf Deutschlands größtem Wintersportportal zuständig. Die Berge faszinieren mich seit jeher und auf Skiern stand ich zum ersten Mal im Kindergarten. Falls ihr Fragen oder Anregungen zu Skigebiete-Test oder unserem Sommerportal TouriSpo habt, könnt ihr mich jederzeit... Mehr erfahren
aktualisiert am 13 Mar 2017

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