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Neue Winterstudie: Große Reiselust, kleine Buchungszahlen

Was können wir für die kommende Wintersaison erwarten? Diese Frage beschäftigt zur Zeit viele Schneesport-Begeisterte. Um Antworten zu finden hat unser Partner Saint Elmo's Tourismusmarketing gemeinsam mit dem Europäischen Tourismus Institut eine internationale Studie organisiert. Im Rahmen dieser Studie kamen Experten der Wintersport-Branche zu Wort, aktuelle Buchungslagen wurden ausgewertet und auch die Wintersportler selbst wurden befragt. Jetzt wurden die ersten Ergebnisse veröffentlicht.

Wie wird der Winter 2021?

Das war die zentrale Frage der mehrdimensionalen Winterstudie. Ein wichtiger Teil der Studie war die Repräsentativbefragung (RB) über Online-Panels, die nicht nur im Alpenraum, sondern in den acht wichtigsten Quellmärkten für den Wintertourismus durchgeführt wurde: Deutschland, Österreich, Schweiz, Italien, Niederlande, Belgien, Tschechien und Polen. Darüber hinaus gab es eine Special Interest-Befragung (SI) auf Wintersportportalen. Diese Online-Umfrage lief auch bei uns auf Skigebiete-Test. Auch eine Gastgeber-Befragung sowie eine Destinationsanalyse mit Echtdaten-Vergleich zur Buchungslage und Auslastung der Hotels in den italienischen Alpen wurden durchgeführt.

Anfang Oktober wurden nun die ersten Ergebnisse der Studie bei einem digitalen Winter-Gipfel vorgestellt. Mit dabei waren neben den Organisatoren* der Studie Touristiker und Experten aus den Bereichen Hotellerie, Bergbahnen und Destinationen. Als Special Interest Portal haben auch wir von Skigebiete-Test an der Expertenrunde teilgenommen. Wir haben für euch die wichtigsten Infos und Erkenntnisse des Winter-Gipfels zusammengefasst.

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Lust auf Urlaub, aber starkes Bedürfnis nach Sicherheit

Hygieneregeln in Hütten, Bergbahnen und Unterkünften sind in diesem Jahr besonders wichtig.
Hygieneregeln in Hütten, Bergbahnen und Unterkünften sind in diesem Jahr besonders wichtig. © Skigebiete-Test

Die Ergebnisse der repräsentativen Umfrage unter den potenziellen Gästen zeigen, dass die Lust auf Reisen und Winterurlaub immer noch groß ist. Allerdings herrscht Unsicherheit. Das äußert sich auch in den aktuellen Buchungszahlen. Etwa 30 Prozent der 8.100 Befragten der Repräsentativbefragung haben vor in diesem Winter – auch in Anbetracht der aktuellen Bedingungen – in den Ski- oder Winterurlaub zu fahren, bereits gebucht haben aber erst etwa 4 Prozent. Viele Menschen wollen also Winterurlaub machen, zögern aber noch zu buchen. Stattdessen geht der Trend mehr zu kurzfristigen Buchungen.

Eine weitere Entwicklung ist das steigende Interesse an alternativen Aktivitäten. Mehr als 50 Prozent der Umfrageteilnehmer (RB) würden im nächsten Winterurlaub gerne Winterwandern, knapp 40 Prozent wollen rodeln. Ski Alpin steht (nur) für 31,5 Prozent der Befragten auf der To-Do-Liste.

Aufgrund der Verunsicherung sind in diesem Winter die Hygiene- und Sicherheitsmaßen von großer Bedeutung. Auf die Frage „Wie wichtig sind Ihnen Hygiene-/Sicherheitsmaßnahmen?“ antworteten mehr als 60 Prozent der 9.451 befragten Wintersportler (SI) mit „sehr wichtig“ oder „wichtig“. In Deutschland, Österreich und Italien ist dieser Anteil sogar noch höher.

Einfluss von Reisewarnungen

Wegen Reisewarnungen könnten viele ausländische Gäste ausbleiben.
Wegen Reisewarnungen könnten viele ausländische Gäste ausbleiben. © Skigebiete-Test

Für Unsicherheit und zögerliches Buchungsverhalten sorgen vor allem Reisewarnungen - und das selbst in den Regionen, für die es keine Warnungen gibt. So berichtete Mathias Schattleitner aus der Tourismusregion Schladming-Dachstein, dass die Reisewarnung für Tirol auch in der Steiermark Auswirkungen auf die Gästezahlen und Stornierungen hatte.

In Deutschland sieht die Situation hingegen besser aus. Denn aufgrund der Reisewarnungen möchten mehr Menschen den Urlaub im eigenen Land verbringen. Die Nachfrage nach der oberbayerischen Saisonkarte AlpenPlus ist bereits gestiegen, erklärte Harald Gmeiner von der Alpenregion Tegernsee Schliersee.

Neue Chancen?

Unter den Urlaubern, die bereits gebucht haben, sind vor allem Stammgäste. Das bestätigte auch Sandra Zenhäuser von den Zermatter Bergbahnen. Trotzdem bietet der kommende Winter auch Potenzial für neue Gäste. Denn die generelle Reiselust ist hoch. In Deutschland und der Schweiz haben laut Umfrage (RB) rund 42 Prozent Lust auf Reisen, in Italien sogar 65 Prozent. Da Fernreisen und Strandurlaub in diesem Jahr aber für die meisten ausfallen, ist der Urlaub in den Bergen für viele eine beliebte Alternative.

Mit gemeinsamen Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen der Gastgeber und Destinationen ist eine Wintersaison auch in Zeiten der Pandemie möglich. Dabei kommt es aber auch auf die Eigenverantwortung der Gäste an. „Es ist wichtig, dass wir in diesen herausfordernden Zeiten alle an einem Strang ziehen“, betonte auch Skigebiete-Test-Experte Florian Weis.

*An der mehrdimensionalen Winterstudie waren neben Saint Elmo's Tourismusmarketing und dem Europäischen Institut für Tourismus auch die Tourismus Consulting Unternehmen Project M und Kohl & Partner beteiligt.

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Auf Skiern stand ich schon als Kind und kann es seitdem jeden Winter aufs Neue kaum erwarten wieder auf die Piste zu kommen. Deshalb ist es umso schöner, dass ich nach meinem Studium in Medien und Kommunikation einen Job als Redakteurin bei Skigebiete-Test gefunden habe, in dem sich alles um mein Lieblings-Hobby dreht. Wenn ihr Fragen zu mir oder rund um das größte Wintersportportal... Mehr erfahren
aktualisiert am 8 Oct 2020

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