Zieht euch warm an: Die nächsten Tage werden frostig und schneereich. Und das nicht nur in den Alpen, sondern auch in ganz Deutschland. Meteorologen rechnen sogar mit dem kältesten Dezemberstart seit 2007. Das bringt Neuschnee für nahezu alle Skigebiete und bietet gleichzeitig perfekte Bedingungen für die künstliche Beschneiung. Ohne die Schneekanonen, geht es nämlich mittlerweile (fast) in keinem Skigebiet mehr.
Kältephase hält bis Mitte Dezember an
Nachdem bereits der November in den höheren Lagen der Alpen sowie den Mittelgebirgen ziemlich niederschlagsreich und kalt gewesen ist, wird sich dieser Trend auch im Dezember fortsetzen. Zwei Tiefdruckgebiete über Mitteleuropa bringen kalte Luft aus dem Norden. Diese sorgt spätestens ab Donnerstag in der Südhälfte Deutschlands sowie in den Alpen für Dauerfrost und durchaus ergiebige Schneemengen bis ins Tal. Und auch in der Nordhälfte der Bundesrepublik wird es über 300 Höhenmeter sehr winterlich werden.
Ein optimaler Zeitpunkt für die Skigebiete, die nun alle Zeichen auf Saisonstart richten können. Das Gute ist: Der Winter wird laut wetter.com auch nicht gleich wieder verschwinden, sondern über den Nikolaustag hinaus bis zum zweiten Adventswochenende andauern. Ob's danach so kalt bleibt, ist eher unwahrscheinlich. Die Meteorologen rechnen mit wechselhaftem Wetter, bei dem sich milde Tauphasen und schneereiche Kälteeinbrüche immer wieder ablösen.
Kommt der Jahrhundertwinter?
Trotz der frostigen Temperaturen zum Dezemberstart glauben viele Meteorologen, darunter Gernot Schütz von wetter.com, nicht an einen Jahrhundertwinter. "Das ist reine Spekulation", sagt der Diplom-Meteorologe. Natürlich rechnet auch er mit weiteren Kältephasen in diesem Winter, aber eine Prognose für den ganzen Winter zu treffen sei unmöglich. "Es wird zwar immer mit verschiedenen Methoden versucht, aber letztlich lässt sich die Natur nicht mehrere Monate im Voraus in die Karten schauen." Da könne je nach Wetterlage schon eine Prognose für 5 bis 15 Tagen schwierig werden.
"Schneephasen in jedem Winter anders verteilt"
Nachdem aber bereits im vergangenen Jahr der Schnee schon im November zahlreich vom Himmel fiel und auch in diesem Jahr wieder viele Skigebiete früher öffnen konnten, drängt sich die Frage auf, ob sich dieser Trend auch in den nächsten Jahren wohl fortsetzen wird. Da muss der Meteorologe allerdings abwinken. Aufgrund der Klimaerwärmung falle grundsätzlich heutzutage im Winter weniger Schnee als noch vor einigen Jahrzehnten. Hinzu kommt: "Die schneereichen Phasen sind in jedem Winter anders verteilt." Eine Regel, wann der meiste Schnee kommt, gibt es laut Gernot Schütz einfach nicht. Und eine Garantie für weiße Weihnachten ebenso wenig.
Viele weitere Skigebiete gehen in Betrieb
Aufgrund der Kälteinbrüche im November hatten viele Skigebiete in den Alpen heuer ihren Saisonstart kurzerhand vorgezogen. Teilweise mit Wochenendbetrieb, manche sogar schon durchgehend.
Am ersten Adventswochenende gehen zudem zahlreiche weitere Skigebiete planmäßig in Betrieb, darunter mit Ski Arlberg das größte Skigebiet in Österreich. Aber auch in der Zillertal Arena, im Skigebiet Dachstein West, dem Skicircus Saalbach Hinterglemm Leogang Fieberbrunn sowie den Innsbrucker Skigebieten Kühtai und Axamer Lizum laufen die Lifte ab dem ersten Dezember-Wochenende wieder täglich.
Richtig in Fahrt kommt ab dem 2. Dezember auch die neue Wintersaison in den deutschen Skigebieten. So startet nicht nur Brauneck-Lenggries mit über 50 Zentimetern Schnee am Berg, sondern auch die Skilifte in Herrischried sowie am Sudelfeld laufen. Die Betreiber im Skiliftkarussell Winterberg im Sauerland sowie in Oberwiesenthal im Erzgebirge werden sehr wahrscheinlich am Wochenende ebenfalls öffnen. Definitiv grünes Licht wollen beide aber erst kurz vorher geben.
