Erst kam er gar nicht und danach umso reichlicher: Seit vergangenen Mittwoch hat es im Westen und Norden Österreichs nahezu ununterbrochen geschneit. Über einen Meter Neuschnee sind auf den Berggipfeln gefallen. Lediglich am Dreikönigstag ließ sich die Sonne an dem wolkenfreien, blauen Himmel blicken und sorgte so in den Skigebieten für Kaiserwetter bei mehr als frostigen Temperaturen. Auch das Team von Skigebiete-Test.de war am verlängerten Wochenende unterwegs, um sich zwei Destinationen im Zillertal mal etwas genauer anzusehen.
Bilderbuchpanorama in der Zillertal-Arena
Knackig kalt war es bei der Testfahrt am Dreikönigstag in der Zillertal-Arena. Trotz strahlendem Sonnenschein zeigte das Thermometer auch tagsüber durchgängig zweistellige Minusgrade an. Dick eingemummt war aber auch das kein Problem, schließlich herrschten dank ordentlich Neuschnee von 60 cm an den beiden Vortagen beste Pulverschnee-Bedingungen auf den Pisten und so manchen nicht präparierten, kurzen Verbindungsstücken.
Etwas heikel wurde es vielmehr durch die hohe Anzahl der Wintersportler, an einem der besucherstärksten Tage der Wintersaison. So verwandelten sich viele Pisten spätestens in den frühen Nachmittagsstunden in wahre Buckelpisten, auf der auch so manche darunter liegende Eisplatte zum Vorschein kam und für weniger Geübte zur Sturzfall wurde. Dazu gehörten unter anderem die sehr hoch frequentierte Abfahrt 36 (schwarz) als einzige Verbindungspiste zwischen Gerlos und Königsleiten oder auch die teils schmale Talabfahrt 31a (rot) zur neuen Dorfbahn in Gerlos.
Wer dem Besucheransturm etwas entfliehen wollte, der musste sich entweder in das etwas abgelegene Teilskigebiet Hochkrimml am Plattenkogel aufmachenb oder er nahm Kälte und eisigen Wind in Kauf und fuhr im Teilgebiet Gerlos mit den Sesselliften hoch auf den Isskogel (2264 Meter). Dort wartete ein traumhaftes Bilderbuchpanorama und mit den Abfahrten 35 (rot) und 34 (blau) auch zwei tolle, kaum benutzte Abfahrten. Dies wäre sicher anders gewesen, wenn die Verbindung zwischen Gerlos und Zell am Ziller am Dreikönigstag geöffnet gewesen wäre.
Rot-schwarzes Pistenvergnügen in Mayrhofen
Wettertechnisch ein anderes Bild zeigte sich einen Tag später bei unserem Test im Skigebiet in Mayrhofen. Statt Sonnenschein und blauem Himmel waren es dieses Mal Schneefall, heftiger Wind und dunkelgraue Wolken, die uns erwarteten. Dies sorgte auf den 136 Pistenkilometern streckenweise für sehr schlechte Sichtverhältnisse, dank der sehr gut präparierten Pisten war dies aber zum Glück nur selten ein wirkliches Problem.
Hinzu kam, dass sich am Rückreise-Samstag deutlich weniger Wintersportler ins Skigebiet aufmachten, als in den Weihnachtsferien üblich, und so die am Penken überwiegend rot und schwarz markierten Pisten - darunter auch die berühmte "Harakiri" als steilste Piste Österreichs - bis zum Nachmittag sehr gut durchhielten. Auch an den 57 modernen Liftanlagen kam es zu keinen Wartezeiten. Fast ganz für uns allein hatten wir bei unserem Test die eher einfach gehaltenen Pisten rund um den Rastkogel. Allerdings wehte dort auf bis zu 2500 Meter auch ein eisiger Wind bei dichtem Schneefall.
Lobend zu erwähnen ist auch, dass es die Betreiber geschafft haben, alle Skigebietsverbindungen zu öffnen, sodass gute Wintersportler nach Belieben vom Horberg bis zur Eggalm pendeln konnten. Da ließ sich auch verschmerzen, dass die beiden Skirouten nach Schwendau und ins Tappental - unter anderem wegen Lawinengefahr - noch nicht geöffnet waren. Natürlich war auch das kleine Teil-Skigebiet am Ahornkopf mit seinen vielen blauen Pisten und der langen schwarzen Talabfahrt am vergangenen Samstag geöffnet und von Familien gut frequentiert. (Ein ausführlicher Testbericht zu Mayrhofen folgt.)
Die Wetteraussichten
In den nächsten Tagen zeigt sich das Wetter im Zillertal von seiner schönen Seite. Zum einen hört es auf zu schneien und zum anderen blitzt die Sonne immer wieder zwischen den Wolken hervor. Es bleibt aber eisig kalt mit Temperaturen um die -10 Grad. Noch kälter wird es dann in Richtung Wochenende, wo es es auch immer wieder schneien kann. Rund 25 Zentimeter Neuschnee sollten im Schnitt bis Anfang nächster Woche hinzu kommen.