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First Track in Lermoos: Skifahren während des Sonnenaufgangs

Donnerstagmorgen, kurz nach 7 Uhr: Die Augen sind noch müde, aber die Vorfreude ist groß, als wir uns auf den kurzen Fußweg vom Hotel zur Talstation der Grubigsteinbahn aufmachen. Es ist noch dunkel in Lermoos, fast gespenstisch still, nur das Klackern unserer Skischuhe ist zu hören. Die Stöcke in der Hand und die Ski über der Schulter geht es die letzten Treppen hinauf zum Eingang der Gondel. Dort haben sich schon 15 weitere Frühaufsteher um Michael Fasser und seine Kollegen von der Skischule Snowpower gescharrt. Die Stimmung ist gut, die ersten Witze werden gerissen - und trotzdem ist bei allen die leichte Anspannung bis zum "First Track" deutlich spürbar. 

Kleine Gruppen erkunden das Skigebiet

Überaus faszinierend: Das Farbenspiel der Morgendämmerung an der Bergstation der Grubigbahn II.
Überaus faszinierend: Das Farbenspiel der Morgendämmerung an der Bergstation der Grubigbahn II. © TouriSpo / A. Poschinger

Es dämmert bereits im Tal der Tiroler Zugspitz Arena, als sich die ersten Gondeln in der Talstation mit uns in Bewegung setzen. Mit dabei ist auch Ludwig Keller, der Geschäftsführer der Bergbahnen, der das Erlebnis des Skilaufens während des Sonnenaufgangs mittlerweile bereits in der vierten Wintersaison zusammen mit der Skischule immer donnerstags zwischen Ende Dezember und Mitte März organisiert. Die Anmeldezahlen werden immer mehr, das Angebot immer beliebter. Trotzdem werden auch in diesem Winter nicht unendlich viele Personen mitgenommen, denn es soll weiterhin ein exklusives Erlebnis bleiben, die unberührten Pisten vor allen anderen zu erkunden.

Damit man auch garantiert die schönsten Plätze während des Sonnenaufgangs entdeckt, dafür sorgt das Guiding durch die Skischule Snowpower. Dafür werden auch wir kurz nach dem Erreichen der Bergstation auf knapp 2000 Metern in kleine Gruppen von maximal fünf bis sechs Personen eingeteilt. Jede mit einem eigenen Skischullehrer und auf das fahrerischen Können der Teilnehmer abgestimmt. Schließlich gibt es im Skigebiet in Lermoos über 25 Kilometer jungfräuliche Pisten zu entdecken. Daran muss uns auch Skischulleiter Michael Fasser erinnern, denn wir können uns in diesem Moment nur schwer sattsehen an der intensiven rot-gelb Färbung hinter den Bergen, während der restliche Himmel im strahlendsten Blau einen traumhaften Wintertag angekündigt. 

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Wenig später geht es aber auch schon los und wir stürzen uns mit der Gruppe der "Profis" gleich zu Beginn die schwarze Piste Nr. 2 hinab. Unter unseren Skiern ein perfekter Teppich aus Schneerillen, der uns bereits nach wenigen Metern ein absolutes Glücksgefühl beschert. Da sich alle Gruppen in unterschiedliche Richtungen aufgemacht haben, sind wir fortan mit unserem Guide gefühlt ganz allein im noch schattigen Skigebiet unterwegs und entdecken so eine perfekt präparierte Piste nach der anderen. Die Pisten in Lermoos sind an vielen Stellen ausreichend breit, sodass wirklich jeder seine eigene erste Spur im Schnee ziehen kann. 

>> Hier gibt's noch mehr geführte Ski-Erlebnisse in der Tiroler Zugspitz Arena!

Blick hinter die Kulissen der Präparierung

Pistenbully-Fahrt im Skigebiet Lermoos | 00:38

Wie die Pisten am Abend zuvor aufwändig präpariert wurden, davon konnten wir uns mit eigenen Augen ein Bild machen. Als Pistenbully-Copilot haben wir einen der acht Fahrer am Grubigstein auf seiner Tour begleitet. Fünf bis sechs Stunden dauert es bis das gesamte Skigebiet wieder bereits ist für den nächsten Tag. Kommt über Nacht viel Neuschnee hinzu, dann rücken die über 300 PS starken Pistenbullys auch in den Morgenstunden noch einmal aus.

Wir nehmen gegen 16.30 Uhr für rund 90 Minuten Platz in einem der bis zu 400.000 Eure teuren Maschinen und staunen nicht schlecht, als es während der Präparierung nicht nur laut, sondern auch abenteuerlich wird. Um die steileren Pisten herzurichten, werden nämlich auch Windenmaschinen mit Stahlseilen genutzt, die sich dann mehrere Hundert Meter über die Pisten spannen. Der Pistenbully neigt sich während der lediglich 15 km/h schnellen Präparierung schräg nach vorne. Ein Pistenerlebnis, das man in dieser Form bisher definitiv noch nicht gehabt hat.

Sonnenaufgang an der höchsten Stelle

Das lässt das Skifahrerherz jubeln: Unberührte Pisten im ersten Sonnenlicht.
Das lässt das Skifahrerherz jubeln: Unberührte Pisten im ersten Sonnenlicht. © TouriSpo / A. Poschinger

Aber nun zurück zum "First Track" am nächsten Morgen: Kurz vor Sonnenaufgang lotst uns Michael Fasser hinüber zum Gamsjet. Mit der Sesselbahn erreichen wir die mit 2060 Metern höchste und gleichzeitig windigste Stelle des Skigebiets und haben einen traumhaften Blick auf die Zugspitze und die von ihr umgebenden Gipfel. Und genau in diesem Moment schafft es auch die Sonne über den Berg und erfasst uns mit ihren warmen Strahlen. Wir sind begeistert vom Naturschauspiel, das dank des strahlend blauen Himmels noch umso intensiver auf uns wirkt.

Kurze Zeit später liegen so gut wie alle Abfahrten bis zur Mittelstation in der Sonne und wir setzen unsere Tour mit der kleinen Gruppe auf den noch unberührten Abschnitten der Pisten weiter fort.

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Gemeinsames Frühstück auf der Hütte

Uriges Ambiente beim Frühstück in der Wolfratshauser Hütte.
Uriges Ambiente beim Frühstück in der Wolfratshauser Hütte. © TouriSpo / A. Poschinger

Erst gegen 9 Uhr schnallen wir unsere Ski dann zum ersten Mal komplett ab, um gemeinsam mit den restlichen Frühaufstehern ein reichhaltiges Tiroler Bergfrühstück in der urigen Wolfratshauser Hütte an der Skiroute 12 zu genießen. Speck, Eier, Müsli, Joghurt, Marmelade und mehrere Sorten Käse dürfen auf dem kleinen Büffett neben Tee, Kaffee und Kakao nicht fehlen. Das herzhafte Frühstück mit Panoramablick auf den Lermooser Talkessel ist fester Bestandteil des First-Track-Angebots und kommt uns nach knapp 90 Minuten intensivem Skifahrens auch gerade recht. 

Frisch gestärkt machen wir uns auf den Weg zurück ins Skigebiet, wo mittlerweile die insgesamt 9 Lifte ihren normalen Betrieb aufgenommen haben. Zwar löst sich hier die Gruppe an Frühaufstehern endgültig auf und die Skilehrer verabschieden sich - für uns ist der Skitag aber noch längst nicht vorbei. Der "First Track" hat bei uns vielmehr die Lust auf mehr Pistenspaß am Grubigstein geweckt. Somit machen wir uns auf zur Talabfahrt, um danach sofort wieder mit der nächsten Gondel in Richtung Berg zu starten und den traumhaften Wintertag in der Tiroler Zugspitz Arena voll auszukosten. 

Die wichtigsten Fakten im Überblick

An welchen Tagen wird der 'First Track' angeboten?Immer donnerstags zwischen Ende Dezember und Mitte März, letzter Termin in der aktuellen Wintersaison ist der 15. März 2018
Wo ist Treffpunkt und wann?Um 7.15 Uhr an der Talstation der Gondelbahn Grubig 1
Wie viel kostet das Angebot?52 Euro Erwachsene, 40 Euro Kinder bis 15 Jahre (inklusive Bergfrühstück, aber exklusive Skipass)
Welche Voraussetzungen muss ich mitbringen?gültiges Liftticket, Skiausrüstung und skifahrerisches Können für rote Pisten
Wo und bis wann kann ich mich anmelden?jeweils bis zum Vortag, 16 Uhr, an der Kasse der Grubigsteinbahn I oder telefonisch bei den Bergbahnen, Telefon 0043-5673-2323
Wo und wann findet das Frühstück statt?Gegen 9 Uhr auf der Wolfratshauser Hütte an der Skiroute 12


>> Aktuelles Wetter am Grubigstein

>> Skipasspreise der Saison 2017/18

>> Blick auf die Webcams im Skigebiet

>> Schneehöhen sowie Lift- und Pistenstatus

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Video

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Pistenbully-Fahrt im Skigebiet Lermoos
Als Redakteurin bei Skigebiete-Test habe ich mein Hobby zum Beruf gemacht: Seit 2016 bin ich leitend für den Content auf Deutschlands größtem Wintersportportal zuständig. Die Berge faszinieren mich seit jeher und auf Skiern stand ich zum ersten Mal im Kindergarten. Falls ihr Fragen oder Anregungen zu Skigebiete-Test oder unserem Sommerportal TouriSpo habt, könnt ihr mich jederzeit... Mehr erfahren
aktualisiert am 17 Sep 2020

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