Lange Warteschlangen an den Skipasskassen erwarteten die Skifahrer zum Jahreswechsel in einigen Schweizer Skigebieten. Aufgrund eines technischen Problems des Ticketing-Systems funktionierte weder der Online-Shop noch der Zutritt an den Bergbahnen mit bereits gekauften Online-Tickets. Das sorgte für Chaos an den Talstationen und verärgerte Gäste.
Probleme mit dem Ticketing-System
Ausgerechnet in der Hochsaison kurz vor Silvester kam es in einigen Skigebieten in der Schweiz zu gravierenden Ausfällen des Ticketsystems. Wegen eines technischen Problems am zentralen Buchungsserver der österreichischen Firma Axess gab es Schwierigkeiten beim Online-Ticket-Verkauf und beim Erkennen der Skipässe an den Zutritten der Bergbahnen.
Skipässe, die vorab online gekauft wurden, funktionierten an den Drehkreuzen der Lifte nicht. Deshalb mussten am Wochenende Tausende Wintersportler im Skigebiet Flims-Laax an der Talstation Schlange stehen und bis zu eine Stunde lang warten. Der Zeitpunkt für diese IT-Panne könnte kaum unglücklicher sein, denn zwischen Weihnachten und Silvester wurde mit täglich fast 20.000 Gästen ein neuer Besucherrekord in Laax aufgestellt.
Um den Gästeandrang morgens zu verteilen, startet der Betrieb an den Talstationen von Samstag 29. Dezember bis zum 3. Januar bereits um 8 Uhr, die Kassen sind ab 7.45 Uhr geöffnet. Saisonkarten, bereits gekaufte Mehrtageskarten und Skipässe, die an der Tageskasse gekauft wurden, waren nicht vom Systemfehler betroffen.
Doch nicht nur bei den Skipässen kam es zu Problemen. Auch die Parking-Tickets sowie das Gäste WLAN funktionierten nicht mehr und in der Skigebiets-App INSIDE LAAX wurden falsche Statistiken gezeigt. Es war "der wohl größte technische Shutdown des Jahrzehnts", ist in der App des Skigebiets zu lesen. Inzwischen läuft das System von Axess wieder und nach den Wartungsarbeiten in der Nacht auf den 2. Januar ist auch der Laax Online-Shop wieder verfügbar.
Zu großer Ansturm auf Online-Tickets
Ursache für das IT-Problem war die Überlastung des Servers. Über die Festtage waren die Online-Buchungen weltweit so stark in die Höhe geschossen, dass das Ticket-System von Axess zusammenbrach. Die Firma arbeitet mit rund 20 Schweizer Skigebieten zusammen, darunter Flims-Laax, Engadin St. Moritz, Portes du Soleil und die Jungfrau Ski Region. Deshalb kam es auch dort zu ähnlichen Problemen. In Grindelwald betrug die Wartezeit an der Männlichenbahn bis zu 40 Minuten. Aber auch hier hat sich die Lage wieder stabilisiert. Lediglich mit dem Swisspass kann es noch zu Problemen kommen.
Online-Tickets werden in der Schweiz immer häufiger gekauft. Grund dafür sind die dynamischen Skipasspreise. Der Preis ist je nach System sowohl vom gewünschten Zeitraum abhängig, als auch vom Zeitpunkt der Buchung. Je früher man online bucht, desto günstiger der Skipass. An der Tageskasse sind die Tickets häufig deutlich teurer. Vor allem in den Ferien kann der Skitag so ziemlich kostspielig werden. Im Oberengadin kostete eine Tageskarte für Erwachsene am 31. Dezember stolze 103 Franken. Das sind umgerechnet knapp 95 Euro.
Jungfraubahnen limitieren die Skifahrerzahl
Um den großen Besucherströmen entgegen zu wirken, wollen die Jungfraubahnen in Teilen des Skigebiets ab der Saison 2020/2021 die Skifahrerzahl begrenzen. Damit auch an schönen Tagen das Gedränge im Skigebiet nicht zu groß wird, sollen in den Teilgebieten Grindelwald-Wengen und Grindelwald First künftig nicht mehr als 17.800 Personen am Tag auf die Pisten gelassen werden. Saisonkarten und Abonnements sind von dieser Limitierung ausgenommen. Auch für das Teilgebiet Mürren-Schilthorn gilt die Begrenzung nicht. Ein solches Limit gibt es für die Fahrt zum Ausflugsziel Jungfraujoch bereits seit 2009. Dort sind täglich nur 5.500 Besucher erlaubt.
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