Schwarze Pisten bewältigen wie Profis - das ist der Traum vieler Skifahrer. Neben der Ausrüstung spielt die Technik eine ganz entscheidende Rolle. Mit unseren Tipps werdet ihr Steilhänge schon bald mit Bravour meistern!
Wofür braucht ihr den Kurzschwung?
Nicht immer ist auf Pisten genug Platz für lange Carvingschwünge. Auf Ziehwegen, engen oder eisigen Passagen und insbesondere bei Steilstücken ist der Kurzschwung die einzige Möglichkeit, die Geschwindigkeit entsprechend zu reduzieren.
Wer sich auf schwarze Pisten wagen möchte, sollte die Kurzschwung-Technik auf jeden Fall gut beherrschen. Bereits im Vorfeld des Skiurlaubs können sich Wintersportler entsprechend vorbereiten.
Die Vorbereitung als Schlüssel zum Erfolg
Wer im nächsten Skiurlaub auch auf schwarzen Pisten eine gute Figur machen will, sollte sich folgende Dinge zu Herzen nehmen:
Gute Kondition
Eine gute Kondition ist die Grundlage für den Kurzschwung in steilem Gelände. Wer top vorbereitet sein will, sollte am besten einige Monate vor der Skisaison stark beanspruchte Muskelgruppen wie Bein-, Arm- und Rumpfmuskulatur gezielt trainieren.
Mit unserer Skigymnastik könnt ihr euch top auf euren Skiurlaub vorbereiten >> Zu den Übungen
Die Skier
Um den Kurzschwung bestmöglich ausführen zu können benötigt ihr verhältnismäßig kurze Skier mit einer Slalom-Taillierung. Solche Skier ermöglichen euch, diese Fahrtechnik mit möglichst wenig Kraftaufwand umzusetzen.
Zudem sind griffige Kanten essentiell für das Befahren schwarzer Pisten. Nur wenn sie richtig scharf sind, habt ihr in Steilhängen einen sicheren Halt.
Deshalb solltet ihr eure Skier unbedingt regelmäßig vom Fachhandel warten lassen. TIPP: Für wen sich eigene Skier nicht rentieren oder wer stets das neueste Material unter den Füßen haben will, kann die Skiausrüstung auch von örtlichen Skiverleihern beziehen.
Die Kurzschwung-Technik im Detail
Im Vergleich zum Fahren mit längeren Radien habt ihr beim Kurzschwung wesentlich schnellere Bewegungen, eine stärkere Hoch-Tief-Bewegung, mehr Stockeinsätze und Driftphasen zur Geschwindigkeitskontrolle.
Beim Kurzschwung steht folgendes im Vordergrund: das Drehen, Kanten und Belasten der Skier.
Und so geht's:
Die Skier stets gleichmäßig belasten - in der Kurve jedoch den Außenski mehr, um den Hangabtriebskräften entgegen zu wirken.
Dabei die Kanten kurz und kräftig in den Schnee drücken und den Körper nach jedem Schwung leicht strecken. So heben sich die Skienden und ihr könnt die Skier schneller über die Falllinie (zentrale Position) drehen.
Eine hüftbreite Skistellung hilft, um immer stabil über dem Ski zu stehen.
Wichtig: Rückenlage vermeiden!
Versucht im Steilhang, das Gewicht bewusst auf die Zehenspitzen zu legen. Wenn ihr den Körperschwerpunkt zu weit hinten habt, schafft ihr es nicht mehr, die Skier richtig zu steuern.
Tipp: Presst die Schienbeine gegen den Skischuh. Stellt euch dabei eine Zitrone zwischen Schienbein und Skischuhlasche vor, die ihr beim Kurvenwechsel immer weiter auspresst.
Der Stockeinsatz:
Um den richtigen Rhythmus beim Kurzschwung zu erreichen, spielt der Stockeinsatz eine ganz wesentliche Rolle. Er gibt den Takt vor und erleichtert euch, die so wichtige Vorlage-Position zu halten.
Zeitlich gesehen, ist der Stockeinsatz immer zu Beginn des Richtungswechsels. Versucht, dass ihr mit dem Stock der kurveninneren Hand immer in Richtung Skispitzen kommt.
Die Skier werden zum Zeitpunkt des Stockeinsatzes entlastet, die Beindrehung folgt durch das Umkanten der Skier und ihr schwingt somit um den Stock. Wenn ihr unsere Tipps umsetzt, hält sich die Geschwindigkeit im Rahmen und ihr habt eine bessere Kontrolle.
Solltet ihr euch beim Stockeinsatz bzgl. der Skistocklänge unsicher sein, haben wir hier für euch einen Skistocklängen-Kalkulator.
Übungen für Anfänger
Für alle, die die Basics des Kurzschwungs noch nicht perfekt beherrschen, haben wir einfache Übungen zusammengestellt, die den Einstieg erleichtern:
Zwerg-Riese-Übung:
Um die wichtige Hoch-Tief-Bewegung beim Kurzschwung zu verinnerlichen, dient die Zwerg-Riese-Übung. Wir zeigen sie euch unten in einem Kurzclip!
Hebt dabei vor der Kurve die Arme hoch und streckt euch so stark wie es geht. In der Kurve legt ihr eure Hände dann auf die Knie. Wiederholt diese Übung - ihr werdet merken, wie sich der Körperschwerpunkt immer wieder verändert.
Hockeystop:
Diese Übung ist perfekt für Anfänger - denn ihr fährt nur eine einzige Kurve. Nehmt durch Fahren in der Falllinie etwas Geschwindigkeit auf, um anschließend eine Kurve einzuleiten. Versucht dann am Schwungende durch starken Kanteneinsatz (Innenkante Außenski) so abrupt wie möglich stehen zu bleiben.
Steigerung: Wenn ihr diese Übung mehrfach wiederholt, sprich viele Hockeystops nahtlos aneinanderreiht, entsteht bereits ein kleiner Vorgeschmack auf den Kurzschwung.
Steigert bei diesen Übungen den Schwierigkeitsgrad der Pisten nach und nach. So werdet ihr immer sicherer und ihr bekommt ein gutes Gefühl für die Kurzschwung-Technik.