Jeder kennt die blauen, roten und schwarzen Markierungen der Pisten. Sie dienen dazu, den Schwierigkeitsgrad der Abfahrten einzuordnen. Doch was bedeuten die Farben beim Skifahren genau? Wann ist eine Piste blau, rot oder schwarz? Welche Kriterien muss eine Abfahrt dafür erfüllen? Was hat es außerdem mit den Farben Grün und Gelb auf sich? Und was ist die berühmt berüchtigte Double Black Diamond? Hier findest du die Antworten:
Auf das Gefälle kommt es an
Wie den meisten bekannt ist, gibt die Farbe der Piste den Schwierigkeitsgrad der Abfahrt an. Blaue Pisten sind eher leicht und für Anfänger geeignet, rote Pisten sind für etwas erfahrenere Skifahrer gut zu bewältigen und auf schwarze Pisten sollten sich nur fortgeschrittene Skifahrer wagen. Die Einordnung der Skipisten in die Kategorien Blau, Rot oder Schwarz erfolgt anhand des maximalen Gefälles der Abfahrt. Die Schwierigkeitsgrade sind in den Normen DIN 32912 und ÖNORM S 4610 f festgelegt.
Blaue Piste
Blaue Pisten haben ein Quer- oder Längsgefälle von maximal 25 Prozent. Hier kommen alle Skifahrer auf ihre Kosten, die es etwas gemütlicher angehen lassen wollen. Egal ob Anfänger, die gerade „Pizza“ und „Pommes“ üben, oder Fortgeschrittene, die gemütlich die Piste hinunter carven. Ist eine blaue Piste besonders breit, dann wird sie unter Skifahrern auch gern als "Autobahn" bezeichnet.
In welchen Skigebieten du überdurchschnittlich viele blaue Pisten findest, findest du in folgendem Artikel:
Rote Piste
Pisten mit einem mittleren Schwierigkeitsgrad sind rot markiert. Sie haben ein Gefälle von über 25 bis maximal 40 Prozent. Rote Pisten sind daher erst zu empfehlen, wenn der Skifahrer die Grundtechniken sicher beherrscht und schon genug Übung hat. Gute Skifahrer haben auch auf roten Pisten keine Probleme zu carven. Wer noch nicht ganz so viel Erfahrung hat, der sollte auf roten Pisten erstmal kurze Schwünge versuchen.
Viele rote Pisten finden Skifahrern in folgenden Skigebieten: SkiWelt Wilder Kaiser - Brixental, Ischgl, Val Gardena - Gröden
Schwarze Piste
Schwarze Pisten sind die Königsdisziplin: Mit einem maximalen Gefälle von mehr als 40 Prozent sind schwarze Pisten nur etwas für fortgeschrittene Skifahrer. Nur wer den Kurzschwung absolut sicher beherrscht, sollte sich auf eine schwarze Piste wagen.
Wer auf einer schwarzen Piste carven will, der sollte extrem sicher auf der Kante stehen und viel Kraft in den Beinen haben. Andernfalls ist aufgrund der hohen Fliehkräfte, die beim Carven auf steilen Pisten entstehen, ein Abflug mit möglicherweise schweren Verletzungen vorprogrammiert.
Viele schwarze Pisten finden Skifahrer in folgenden Skigebieten: Via Lattea, 4 Vallées, Jackson Hole, Silvretta Montafon
Skiroute
Abfahrten im Pistenplan, die gelb, orange oder rot-gestrichelt gekennzeichnet sind, bezeichnet man als Skirouten. Das sind Pisten, die zwar markiert und gesichert, aber nur selten präpariert sind. Nur sehr erfahrene Skifahrer sollten sich in eine Skiroute wagen. Hier können dich sowohl Tiefschnee als auch harsche oder buckelige Abschnitte erwarten. Du solltest also auf alle Gegebenheiten vorbereitet und technisch sowie konditionell dazu in der Lage sein, diese zu bewältigen.
Viele Skirouten finden Skifahrer in folgenden Skigebieten: St. Anton am Arlberg, Davos Klosters, Val di Sole
Grüne Piste
Andere Länder, andere Sitten: Während in Deutschland, Österreich und der Schweiz in den meisten Skigebieten für die Markierung der Pisten das System mit den Farben blau, rot und schwarz verwendet wird, findest du in Frankreich auf Pistenplänen oft auch grün markierte Pisten. Grüne Pisten kennzeichnen dabei meist Übungshänge oder sehr flache und einfache Pisten.
In Kanada, Neuseeland und den USA wird hingegen ein System mit grünen, blauen und zwei schwarz markierten Pisten verwendet. Grün steht dabei für Pisten mit einem Gefälle von 6 bis 25 Prozent. Blaue Pisten dürfen ein maximales Gefälle von 25 bis 40 Prozent haben.
Außerdem gibt es zwei verschiedene schwarze Pisten mit einem Gefälle von mehr als 40 Prozent: Einmal mit einer schwarzen Raute, Black Diamond genannt, und einmal mit zwei schwarzen Rauten, die berühmt berüchtigte Double Black Diamond.
Double Black Diamond
Wer gerne Skifilme ansieht, der kennt sie: Die berühmt berüchtigte Double Black Diamond. Das Nonplusultra der Abfahrten. Extremer geht es nicht. Wer jemals an der Kante einer Double Black Diamond gestanden hat, der weiß wovon die Rede ist. Die meisten Skifahrer würden nicht mal im Traum auf die Idee kommen, dass man diesen Hang hinunter fahren könnte.
Eine gewöhnliche Black Diamond entspricht der schwarzen Piste in Europa mit einem Gefälle von über 40 Prozent. Eine Double Black Diamond verfügt noch dazu über unübersichtliche, besonders enge oder extrem ausgesetzte Passagen. Meist sind damit Abfahrten in extrem steilen Tiefschneehängen mit Klippen und Felsen oder steile Tree Runs durch Wälder markiert.
Nur hervorragende Skifahrer mit vielen Jahren Erfahrung sollten sich an eine Double Black Diamond wagen – und auch vielen von ihnen wird eine dieser legendären Abfahrten für immer verwehrt bleiben.
Das Adrenalin steigt schon in dir hoch? Dann lies mal unseren Artikel zu den spektakulärsten Skipisten der Welt.