Pünktlich zum Saisonstart 2020/2021 soll am Kronplatz die neue Kabinenbahn Olang 1+2 in Betrieb gehen. Trotz der unsicheren Lage durch die Corona-Pandemie haben sich die Betreiber des Südtiroler Skigebiets dazu entschlossen, an der Umsetzung des größten dort jemals realisierten Projekts festzuhalten. Die neue Einseilumlaufbahn besticht nicht nur aufgrund moderner Seilbahntechnik, sondern vor allem auch durch ihre besondere Architektur.
Neuer Hauptzubringer auf den Gipfel
Ab dem Winter 2020/2021 soll die neue Einseilumlaufbahn Olang 1+2 die ursprüngliche, 1989 eröffnete Anlage ersetzen. Sie dient damit als Hauptzubringer für Gäste, die den Gipfel vom Einzugsgebiet Olang, Rasen-Antholz und Hochpustertal aus erreichen möchten.
Während die alte 6er-Kabinenbahn bisher 2.160 Personen pro Stunde transportieren konnte, wird die neue moderne 10er-Kabinenbahn aus dem Hause Doppelmayr Italia künftig 3900 Gäste pro Stunde nach oben befördern, und das mit einer Geschwindigkeit von 6,5 Metern pro Sekunde. Sie wird damit die Anlage mit der höchsten Beförderungskapazität im ganzen Skigebiet sein.
Olang I wird von der Talstation (1.164m) auf einer Länge von 3.026 Metern zur Mittelstation (2.069m) führen und dabei in rund achteinhalb Minuten 913 Höhenmeter überwinden. Olang II führt dann auf einer Strecke von 1.063 Metern und 206 Höhenmetern innerhalb von etwa drei Minuten zur 2.275 Meter hochgelegenen Gipfelstation. Genauso wie bei der bisherigen Anlage können auch bei der neuen Kabinenbahn beide Streckenabschnitte ohne Umsteigen genutzt werden.
Außergewöhnliche Architektur
Die neue Anlage besticht jedoch nicht nur durch ihre technischen Merkmale, sondern vor allem auch durch ihre besondere Architektur. Diese stammt von Dip.-Ing. Cornelius Schlotthauer, der als ehemaliger Senior Associate bei den weltberühmten Zaha Hadid Architects jede Menge Erfahrung mit außergewöhnlichen Bauwerken haben dürfte.
Das markante Dach besteht aus durchsichtiger Folienhaut und ist wie eine Welle geformt. Die darin umgesetzte Grundidee bestand in der Schaffung einer Gebäudehütte, die die Integration, Erweiterung oder Verbindung der bestehenden Stationsbauten mit einer davon baulich unabhängigen, transparenten Dachkonstruktion vereint. Dadurch können die Gebäude frei mit den natur- und technikbedingten Erschütterungen schwingen.
Die selbsttragende Stahlbetonstützen-Konstruktion des flachen Stationsdaches wird jeweils über den Ein- und Ausstiegsbereich der Kabinen auskragen. Dadurch entsteht eine stützenfreie Halle mit viel Bewegungsfläche für die Fahrgäste. Die technischen Anlagen der Seilbahn bleiben jedoch von den Stationsdächern und ihren Stützen unberührt.
Technische Daten der neuen Bahn Olang 1+2
Typ | 10er Gondelbahn (Ein-Seil-Umlaufbahn) |
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Förderkapazität | 3900 Personen pro Stunde |
Fahrtzeit | ca. 11:30 Minuten (8:30min + 3min) |
Stationen | 1164 Meter (Talstation Olang1) 2077 Meter (Mittelstation) 2275 Meter (Bergstation Olang2) |
Geschwindigkeit | 6,50 Meter pro Sekunde |
Hersteller | Doppelmayr |
Wintersport am Kronplatz
Der Kronplatz ist mit insgesamt 119 Pistenkilometern aller Schwierigkeitsgrade eines der größten und bekanntesten Skigebiete Südtirols. Dank der Höhenlage auf bis zu 2.275 Metern gilt der Kronplatz als besonders schneesicher. Gleichzeitig ist das Hochplateau ein perfekter Ort für Sonnenhungrige. Ein absolutes Highlight ist der 360-Grad-Rundumblick auf die atemberaubende Bergwelt der Dolomiten.
Am 26. Januar 2021 ist der Kronplatz erneut Austragungsort des Ski Alpin Weltcups. Zwischen den Speedbewerben in Crans Montana und Garmisch-Partenkirchen wird dann auf der Piste ERTA in St. Vigil in Enneberg der äußerst anspruchsvolle Riesentorlauf der Damen stattfinden.