Du willst die perfekte Line in den frischen Pulverschnee ziehen, fernab vom Trubel der Skigebiete, aber ohne einen mühsamen Aufstieg? Heliskiing macht's möglich. Mit dem Helikopter geht es weg von den Pisten und hinauf zu einsamen Gipfeln. Oben angekommen warten unberührte Tiefschneehänge auf begeisterte Freerider. Wer diese außergewöhnliche Erfahrung in Österreich erleben möchte, hat nur eine Wahl: Lech Zürs am Arlberg.
Ein exklusives Abenteuer
Der Mix aus einsamer Natur, feinstem Powder und Adrenalin macht Heliskiing zu einem außergewöhnlichen Skierlebnis. Schon die Anreise ist spektakulär. In kleinen Gruppen setzt ein Helikopter die Skifahrer und Snowboarder mitten in der unberührten Bergwelt ab. Ist der Pilot wieder weg, gilt es erst einmal die Stille und das herrliche Panorama zu genießen, bevor sich die Freerider in die weiten Tiefschneehänge stürzen.
Besonders groß ist das Angebot in Kanada. Aber man muss nicht unbedingt den Atlantik überqueren um Heliskiing zu erleben. Auch in den Alpen gibt es zahlreiche Möglichkeiten. In Österreich ist das Angebot allerdings recht eingeschränkt.
Heliskiing am Arlberg
Lech Zürs ist der einzige Ort in Österreich, an dem Heliskiing möglich ist. Dafür haben Interessierte aber zwei verschiedene Ziele zur Auswahl: den 2.652 Meter hohen Mehlsack Gipfel und das Schneetäli mit 2.450 Metern. Der Abflug für beide Gipfel ist entweder am Flexenpass bei Zürs oder am Kriegerhorn bei Lech. Letzteres befindet sich im Skigebiet. Um hier zu starten ist also ein Skipass nötig.
Der Mehlsack ist nur für erfahrene Freerider geeignet. Abfahrtsvarianten gibt es hier zum Beispiel Richtung Älpele. Im Frühjahr sind die Sonnenhänge der Firnabfahrt zum Spullersee besonders beliebt. Bei der Wahl der optimalen Variante ist der Skiguide behilflich.
Dass man kein Freeride-Profi sein muss, um zum Heliskiing zu gehen, wird an der Schneetal-Orgelscharte klar. Hier kommen auch Skifahrer mit mittlerem Können in den Genuss von traumhaften Firnabfahrten. Eine gewisse Erfahrung auf Skiern oder Snowboard ist aber auch hier vorausgesetzt. Heliskiing ist nichts für Anfänger. Vom Landeplatz unterhalb der Orgelscharte startet die Abfahrt ins Schneetal bis hinter Zug.
Spontanität und das nötige Kleingeld gefragt
Heliskiing-Ausflüge am Arlberg können direkt bei den Skischulen gebucht werden. Diese stellen auch den nötigen Skiführer, ohne den das Heliskiing nicht erlaubt ist. Ganz billig ist das exklusive Powder-Abenteuer allerdings nicht. Die Packages kosten zwischen 490 und 550 Euro pro Flug und werden für maximal vier Personen angeboten, also drei Passagiere und einen Guide. Der Bergführer ist im Preis noch nicht inbegriffen.
Ob Heliskiing möglich ist, hängt von der Witterung, der Schneelage und der Verfügbarkeit von Skiführern ab. Deshalb können Termine nicht lange im Voraus sondern nur kurzfristig gebucht werden. An Wochenenden und Feiertagen werden keine Flüge durchgeführt.
Weitere Heliskiing-Orte in den Alpen
Lech Zürs mag der einzige Heliskiing-Spot in Österreich sein, in den anderen Alpenländern gibt es aber ebenfalls die Möglichkeit sich per Helikopter ins Tiefschneeparadies bringen zu lassen.
Zahlreiche Heliskiing-Angebote gibt es zum Beispiel in der Schweiz, unter anderem in Zermatt, Gstaad, Jungfrau Region oder St. Moritz. Auch in Italien geht es mit dem Helikopter zum Skierlebnis. Im Aostatal bietet das Skigebiet Courmayeur eingebettet vom Mont Blanc Massiv Heliski-Ausflüge zur berühmten Freeride-Abfahrt Vallée Blanche nach Chamonix an. Auch das Gebiet um die Monte Rosa lädt von Gressoney aus zum Heliskiing ein.
In Deutschland und Frankreich ist Heliskiing aufgrund von Umweltauflagen nicht erlaubt. Deshalb ist auch in Österreich der Arlberg der einzige Heliski-Spot. Einige französische Skigebiete umgehen dieses Verbot, indem sie Flüge zur angrenzenden italienischen Seite anbieten, von der die Abfahrt dann zurück ins französische Gebiet führt.